Nichts zu verlieren

Aussage eines Freundes, der seit Jahrzehnten in der internationalen Flüchtlingsarbeit tätig und seit Monaten auf der Balkanroute unterwegs ist:

„Es ist anders diesmal. Da sind so viele, vor allem sehr junge Leute, männlich und weiblich, die haben so viel Entsetzliches schon als kleine Kinder gesehen und erlebt, so vieles, was wir uns auch in unseren schlimmsten Albträumen nicht ausmalen könnten. Die Folge ist: Sie haben keine Angst mehr. Auch nicht vor dem Tod. Sie haben ein Bild von ihrer Zukunft im Kopf. Keine Alternative mehr dazu. Sie werden nicht umkehren und sie werden nicht stehen bleiben. Sie werden einfach auf ihr Ziel zulaufen. Beharrlich, schweigend, gewaltlos. Egal was passieren wird, sie werden nicht stehen bleiben. Das ist neu.“   

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