Aushalten! Nein!

"Wir müssen harte Bilder aushalten", sagt der Innenminister.

Muss ich nicht, werde ich nicht. Niemals. Ich werde weinen, schreien, toben, kotzen und rotzen. Immer wieder.

Was ist das überhaupt für ein Wort "aushalten" in solch einem Kontext? Verrohen, abstumpfen, erkalten, verhärten, gleichgültig werden gegen das Leid und das Elend anderer Menschen ... und letztendlich gegen sich selbst. Erinnert mich sehr stark an den Prozess der "Ausbildung" und das entmenschlichende Training eines Folterers.

Reziproke Wahrnehmung des Gegenübers und das daraus resultierende Mitgefühl sind wesentliche Grundlagen unseres  Menschseins. Sie befähigen uns zur Solidarität, zur Hilfsbereitschaft, zur Barmherzigkeit und zur Güte. Sie sind die Basis jedweder menschlicher Solidargemeinschaft. Und wenn ich die evolutionäre Entwicklung des Menschen zum Menschen richtig verstanden habe, dann waren genau diese Eigenschaften der eigentliche Motor dieser Entwicklung.

Und das sollen wir jetzt alles aufgeben? Empathie und Mitgefühl in den Schredder schmeißen? Aushalten lernen? Für was? Für wen? Ihr habt ja einen Knall, ihr Giergeier, ihr Machtmenschen, ihr verlogenen Pöstchenkleber.

Ich nicht. Niemals.