Ich habe mich jetzt durch viele Foren zu dem Vorfall
durchgelesen und stelle, ganz für mich alleine, fest: Inhalt und Ton bei
manchen der Beiträge, die sich über die menschenverachtenden Kommentare (und
die Zuschauer und Gröhler während des Vorfalles) aufregen, sind vielfach
genauso menschenverachtend. Es stößt mir auf und macht mich traurig, weil da so
eine Grundhaltung spürbar ist, die ich nicht gutheißen mag und kann.
Nicht falsch verstehen, die Kälte und dieser Hass bei den
drum herum stehenden Gaffern und Schreienden lässt mich sprachlos werden vor
Verachtung. Aber, ich lass mich nicht dazu verführen, dass diese Verachtung in
ebensolchen Hass umschlägt. Die Menschen(rechts)verächter hätten dann gewonnen.
Das will ich nicht und werde ich in mir nicht zulassen. Auch wenn es mir
manchmal sehr schwerfällt. Nicht meinen Hass bekommen sie, sondern meinen Zorn.
Hass zerschlägt nur dumpf und ohne Verstand, zerstört den Hassenden am Ende
selbst, doch der Zorn gebiert, wenn er im Mitgefühl verwurzelt ist, immer etwas
Neues. In meiner Welt und in meinem Verständnis.
Meine Tränen für den jungen Menschen, der keinen anderen
Ausweg aus dem schmerzenden Irrsinn in sich und um sich drum herum mehr fand
als den eigenen Tod herbei zu führen.
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