Der große Irrtum: Gäbe es keine Fremden, dann gäbe es auch
keine Fremdenfeindlichkeit.
Da wir in dem Fremden, das Fremde in uns spiegeln und so zur
Projektionsfläche all unserer Ängste, unserer Verzweiflung, unseres (Selbst) Hasses
machen können, genügt uns irgendein beliebiges Subjekt mit minimal gezeichneten
Konturen, und sei es auch nur ein imaginäres, dem wir, indem wir es vom Subjekt
zum Objekt transformieren, den Stempel „fremd“ aufdrücken, und Schwupps, können
wir uns an ihm abarbeiten.
Das Fremde hat nie ein eigenes, individuelles Gesicht, denn
sobald es eines hätte, wäre es nicht mehr das Fremde.
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