Mal ernsthaft: Immer wieder rauschen durchs Netz, vor
allem ausgehend von rechten Seiten und Klickzahlen sammelnden Accounts von
Privatpersonen und der Regenbogenpresse, die dramatischen Meldungen von durch Migranten/Flüchtlinge
vergewaltigten Frauen, Mädchen, Kindern.
Nach einigen Tagen der virtuellen Empörungswellen mit
bösartigen Hetzkommentaren finden sich dann nach Recherchen durch Polizei und seriöserer
Presse und Initiativen Meldungen, dass dies alles so nicht stimmte.
Selbst mir persönlich fällt es schwer, die
Gegendarstellungen dann den jeweils hochgeputschten Vorfällen schnell richtig
zuzuordnen.
Ich kann mir vorstellen, dass bei unbedarften NutzerInnen
zwei Eindrücke dadurch entstehen können: Entweder es bleibt das Gefühl, dass
sexuelle Gewalt durch Neuankommende extrem überhandnimmt und auch Kinder nicht
verschont, oder es entsteht der Eindruck, dass eh alles nur verlogene
Propaganda ist und man übersehe solche Meldungen am besten.
All das macht mir ein Grummeln und lässt mich im
Augenblich etwas hilflos und wütend zurück.
Anzeigen und Meldungen von sexueller Gewalt gegen Frauen,
Mädchen und Kinder, egal welcher Nationalität, Herkunft, etc. die Täter haben,
sollten zu Recht unsere Aufmerksamkeit und eine breite Öffentlichkeit finden. Ich
halte es jedoch für eine maßlose Unverschämtheit und eine weitere widerlich missbrauchende
Erniedrigung der tatsächlichen Opfer, wenn bewusst mit Falschanzeigen und Falschmeldungen
Stimmung gemacht wird. An letzterem will ich nicht beteiligt sein.
Deshalb rate ich mir und euch: Geht achtsam mit solchen Meldungen
um. Wartet ein paar Tage ab, bevor ihr sie dann weiter verbreitet. Kühlt
erstmal eure spontane Empörung durch ein wenig Sachlichkeit runter. Recherchiert
genau, ob es Gegendarstellungen dazu gibt, auf welchen Informationsquellen die
Erstmeldungen beruhen und wer genau das verteilt hat.
Das wäre fair, auch den Betroffenen gegenüber. Lasst euch
nicht zu Handlangern machen. Weder so, noch so. Danke.
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